Das Zentrum Allgemeinmedizin in Homburg geht einen ganz neuen Weg, um Studenten auf die Allgemeinmedizin vorzubereiten. Mit Kooperationspartnern wie AMBOSS und dem IMPP haben Sie ein neuartiges kompetenzorientiertes blended-learning Konzept entworfen, welches sich genau an den Interessen und Wünschen der Studierenden in der aktuellen Pandemie orientiert.

Wir haben uns am Institut gefragt, warum wir kompetenzorientiertes Arbeiten, nicht ins Zentrum der Lehre rücken, berichtet Prof. Jäger. Das ist es doch, was sich die Studierenden wünschen. Denn PJler und Berufseinsteiger sind sich in einem einig: Dass sie sich trotz ihres immensen Wissens aus dem Studium häufig schwertun, in der Praxis oder im Krankenhaus eigenständige Pläne zu erstellen, denen sie dann auch selbst vertrauen können. Konzepterstellung und eigenständiges Arbeiten muss im Studium speziell geübt werden und das in Zeiten einer Pandemie, wo wir auf digitale Inhalte zurückgreifen müssen. Wenn wir dieses Ziel mit der Wissensvermittlung von wichtigen allgemeinmedizinischen Krankheitsbildern verknüpfen, können wir Studentinnen und Studenten auf ihr Staatsexamen vorbereiten und sie gleichzeitig fitter für Ihre Praxiszeit machen.

Die Lehrinhalte werden in Homburg über Lernkarten, Allgemeinmedizin-Podcasts, Lehrvideos und Präsenzsimulationseinheiten vermittelt. Gleichzeitig arbeiten zwei Doktorandinnen an der Frage, wie sich Verhalten und Motivation der Studierenden durch unser neu geschaffenes Lehrangebot verändert. Erste Ergebnisse werden nach Abschluss des Wintersemesters 2020/2021 erwartet.

Und nach dem Studium?

Wenn sich die Zeit des Studiums dem Ende zuneigt, fragen sich sicherlich die meisten Studierenden wie es denn nun weitergehen soll. Wie funktioniert die Weiterbildung und gibt es jemanden, der mich dabei unterstützt?

Dieser Aufgabe nimmt sich seit 2019 im Saarland das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Saarland (KWS) an. Es unterstützt Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt Allgemeinmedizin und bereitet sie auf die tägliche Arbeit in einer Hausarztpraxis vor.

Dabei bietet das KWS verschiedene Angebote, um dieses Ziel erfüllen zu können. Zum einen werden pro Jahr vier Seminartage und zusätzlich zwei Spezialtage rund um das Thema Praxismanagement angeboten. Zum anderen gibt es aktuell drei Mentorinnen und Mentoren, also praktizierende, in der Weiterbildung erfahrene Hausärztinnen und Hausärzte, die während der gesamten Weiterbildungszeit unterstützend und beratend zur Seite stehen.

So bietet das KWS die Möglichkeit sich praxisnah weiterzubilden und gleichzeitig auch untereinander zu vernetzen, um den größtmöglichen Benefit während der gesamten Weiterbildungszeit zu erzielen.